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Zufallszahlen

Zufallszahlen

Zufallsfolgen

Problem

Bis heute scheint sich keine allgemein akzeptierte Definition für Zufallsfolgen durchgesetzt zu haben. Im klassischen Werk von Knuth ([17], Chapter 3, Section 5) findet man eine Reihe von Präzisierungsvorschlägen. Eine notwendige, aber bei weitem nicht ausreichende Forderung ist die folgende:

Forderung

Für eine Zufallsfolge \((x_n)_{n\ge 1}\) sollte zu jedem \(s\in\mathbb{N}\) die aus ihr abgeleitete vektorwertige Folge

\begin{equation*}   ((x_n,x_{n+1},..., x_{n+s-1}))_{n\ge 1} \end{equation*}

gleichverteilt modulo \(1\) sein.

Eine solche Folge heißt gleichmäßig gleichverteilt.

Das entspricht unserer Intuition, daß bei einer Zufallsfolge aufeinanderfolgende Elemente unkorreliert sein sollten.

Ein interessantes Ergebnis in dieser Richtung ist das folgende Theorem ([17], Chapter 3, Section 5, Theorem F):

Satz

Wählt man zufällig ein \(\Theta>1\), so ist mit Wahrscheinlichkeit \(1\) die Folge \((\Theta^n)_{n\ge 1}\) gleichmäßig gleichverteilt.

Interessanterweise ist bis heute für kein einziges explizit gegebenes \(\Theta>1\) bekannt, daß die zugehörige Folge gleichmäßig gleichverteilt ist. Man weiß noch nicht einmal, ob Folgen wie \((\pi^n)_{n\ge 1}\) und \((e^n)_{n\ge 1}\) gleichverteilt modulo \(1\) sind.

Wie erzeugen?

Gleichmäßig gleichverteilte Zahlenfolgen scheinen also gute Kandidaten für Zufallsfolgen zu sein. Wenn sie bei Monte-Carlo-Methoden auf dem Computer eingesetzt werden sollen, muß man sie durch ein deterministisches Computer-Programm schnell erzeugen können. Dies widerspricht jedem Begriff von Zufälligkeit und wir erhalten so bestenfalls Pseudozufallsfolgen. Aber was sind gute und schnelle Algorithmen zu ihrer Erzeugung?